Mittwoch, 17. Oktober 2007

Ärzte??!!

Mitten in der Nacht! Mein ältester Sohn kam zu mir und klagte über juckenden Ausschlag. Er sah schlimm aus, so als ob er am ganzen Körper mit heißem Wasser verbrüht worden wäre. Ich schnappte ihn mir, duschte ihn kühl ab und fuhr schleunigst zur Notdienstpraxis. Was erwartete mich da??? Ein Arzt der sich den Jungen nicht mal richtig angeschaut hat. Ein Arzt der mir noch nicht mal richtig zuhörte. Ein Arzt der nur vor dem PC saß, irgendwelche Sätze eintippte, während ich meinem Kind sagte, er solle sich ausziehen und dem guten Mann doch mal alles zeigen. Keine Reaktion vom Arzt. Er schaute kurz auf, tippte weiter. Dann drückte er mir ein Rezept in die Hand. Er verschrieb ihm ein Antiallergikum und eine Kortisonsalbe. Nun ja...wenn er meint.
Die Medikamente haben tatsächlich geholfen, trotzdem ärgere ich mich über solche Ärzte, die sich den Patienten gar nicht genau anschauen, mit der Hintergrundinformation, dass er auch noch Mukoviszidose hat.
Im Lauf der Jahre sind mir sehr viele Ärzte begegnet und ich bin sehr vorsichtig geworden. Ich traue keinem.
Andere Situation: mein Jüngster klagte über Ohrenschmerzen. Wir fuhren zum HNO-Arzt. Er schaute ihn sich genauestens an und sagte mir, dass er operiert werden muss und Röhrchen braucht. Ich ließ mir den ganzen Papierkram in die Hand drücken und bin nach Hause gefahren. Nach längerem Nachdenken, (wieso sollte mein Kind, welcher noch nie Probleme mit den Ohren hatte, operiert werden?) fuhr ich schleunigst mit ihm zum Kinderarzt (der einzige Arzt dem ich vertraue). Er untersuchte ihn, ließ einen Hörtest machen und schaute ihn sich genauestens an. Fazit: "Ihr Sohn braucht bestimmt KEINE OP!!!" Siehe da...mein Misstrauen hat mir wieder mal Recht gegeben.
Was wollte dieser HNO-Arzt? Nur Geld verdienen? Auf Kosten der Patienten?
Solche Vorkommnisse machen mich wütend und ich weiß nicht wie ich mich davor schützen kann, außer mit dem Einholen einer zweiten Meinung!!! Sind wir dem einfach nur ausgeliefert :-( ?? . Vielleicht hätte ich Medizin studieren sollen!

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

laut arzt hätte mein sohn höchst wahrscheinlich mit downsyndrom geboren werden sollen. ich habe ihm nicht geglaubt und weder fruchtwasserpunktion noch sonst irgendwas gemacht. ich hatte recht.

Gaviota hat gesagt…

Tztztz! Da schüttel ich nur mit dem Kopf! Da lässt dich ein Arzt Ängste ausstehen, ganz umsonst!
Hut ab, dass du es durchgezogen hast. Das zeigt wieder mal, dass wir unserem Gefühl oft mehr trauen können als der Diagnose eines verwirrten Arztes! Wobei ich Ärzte nicht schlecht machen will...wäre ja schlimm, wenn wir sie nicht hätten. Mein Sohn würde sonst nicht mehr leben (er ist mittlerweile 13). Aber ein wenig mehr Zeit und eine genauere Diagnose, wünsche ich mir doch sehr oft!

Rick hat gesagt…

Von einem Arzt erwartet man dass er immer richtig liegt und sich hingabevoll um alles kümmert. Allerdings: können wir das auch von jeder Verkäuferin, von jedem Handwerker oder gar von allen Lehrern, Beamten oder Politikern sagen?
Natürlich haben wir das Recht uns als Kunde schlecht betreut zu fühlen und nochmehr das Recht halt dort nicht mehr hingehen und sich einen anderen Arzt zu suchen der einen dann so betreut wie man sich das vorstellt.
Eines sollte man bei der Beurteilung der Ärzte auch im Hinterkopf haben (was Fehlleistungen nicht entschuldigen soll) - viele unserer Mitmenschen gehen wegen echten Banalitäten oder gar als Hypochonder zum Arzt. Auch Ärzte haben Problemkunden. Manche werden dazu verleitet dann wirklich erkrankte Menschen nicht mehr ernstzunehmen. Und bei nicht wenigen ärztlichen Entscheidungen ist natürlich auch das Geld im Spiel. Nichtsdestotrotz sind Ärzte Kinder eines kranken Gesundheitssystems, solche Vorfälle nur Symptome dessen.

Rick hat gesagt…

P.S.: Gute Besserung dem Kleinen.
Und einen schönen Abend seiner Mutter :)

Gaviota hat gesagt…

Lieber Rick! Danke für deinen ausführlichen Kommentar.
Ja, Ärzte sind auch nur Menschen und wie du sagst, Kinder eines kranken Gesundheitssystems. Oft tun sie mir auch leid. Aber, mit den Erfahrungen die ich gemacht habe (damit meine ich nicht nur die im Post...ich könnte unendlich ausholen), ist es nicht verwunderlich, misstrauisch zu sein! Weißt du? Als mein erstes Kind geboren wurde (heute 13), wollte mir kein Arzt glauben, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Sie haben mich als hysterische Mutter hingestellt. Ich habe darauf beharrt, dass dieses Kind, welches in 3 Monaten nur 500g zugenommen hatte, sofort einzuliefern. Mit rollenden Augen haben sie zugestimmt. Was war dann? Ein fast verhungertes Kind...und nach 2 Wochen die Diagnose. Daraus wurden 2 Monate Krankenhausaufenthalt. Viele Entschuldigungen habe ich entgegengenommen...und als es dann darum ging das Kind richtig auf die Medikamente einzustellen, habe ich mich natürlich auch mit Büchern und dem Internet informiert. Nach weiteren 2 Wochen fragten mich die Ärzte tatsächlich ob ich Medizin studiere!!!! Da schüttel ich nur den Kopf!!
Ich will nicht alle über einen Kamm scheren. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen gemacht, z.B. mit dem Kinderarzt und in der betreuenden Ambulanz. Hätten wir keine Ärzte, würde es uns gar nicht gut gehen. Es ist nur schade, dass so viel schief laufen muss :-(

Dir auch einen schönen Abend...ich werde mich gleich aufs Sträßchen begeben und schöne Live-Musik hören.

Übrigens, dass mit den Ohren meines Kleinen ist schon 3 Wochen her...er ist kerngesund ;-)))

Anonym hat gesagt…

ja manchmal muss man sich durchsetzen, auch bei ärzten.

als mein sohn vollkommen gesund und kaiserlich auf die welt kam, meinte meine gynäkologin: das haben wir aber gut gemacht! und ich lächelte milde und sagte: ja!

 
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